LET’S GET IT! – Full Length Video aus München / Rezension

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Früher hab ich solche Rezensionen für das Monster geschrieben, später dann für Limited Print und jetzt eben für Limited Online (das Video findet ihr unter dem Text). Eins hat sich in all den Jahren nicht verändert: Bevor man so ein Video abspielt, baut sich etwas in einem auf; Spannung, ein Kribbeln, Erwartungen, Freude. Zugegeben kannte ich von den Namen her nur Fabian Lang und Paul Zenner, das sind allerdings auch direkt zwei Hochkaräter (dazu später mehr), aber das hat meistens nichts zu heißen. An den Style der neuen Videos habe ich mich jetzt bereits gewöhnt: Toe Caps, Hochwasserhosen, Hochwasserbeanies, Wallies, No Complies dies das. Wir hatten früher 30mm Wheels und Hosen wie Zelte, also geschenkt, passt! Das ist eben der Style der neuen Zeit. Was in einer Stylehochburg wie München allerdings noch auffällt, ist das dieses Gebiet auf die Haare ausgedehnt wird. Wundert mich, dass da aus Richtung Paul Rodriguez noch kein Styling-Gel für Skater rausgekommen ist …
Das Video selbst ist richtig gut gemacht! Super Filming, schneller, aber eben nicht zu schneller, Schnitt, Mucke ist Geschmackssache, hat aber hier und da selbst für Oldtimer was passendes dabei und es wurde bewusst auf zu viel Artsygedöns verzichtet, was ich abfeier! Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben und Zeit gelassen und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen!
Nach einem knackigen Intro mit einigen schmerzhaften Begegnungen mit dem, was bei Surfern Wasser ist, geht es dann auch direkt mit Marlon Lange los. Wenn ich nicht doppelt sehe, ist das auch der Mann hinter der Linse, der für dieses Werk zuständig ist. Und was soll ich sagen: Auch vor der Kamera geht da einiges! Backschmidt One Foot? Eijaklar! Weiter geht es mit einem Mixpart von Ben Rappel, Juli Geißinger und Vali Erlmeier, die die jüngere MUC Generation repräsentieren und Spaß haben, bevor dann der Mixpart kommt, dessen erster Trick einen Alptraum von mir wahr werden lässt. Das Sergio da so „einfach“ wegläuft, ist echt eine Art Wunder! Ansonsten – Lied, Frisuren, Tricks: Alles vom Feinsten! Vor allem die Daggers Posse hinterlässt hier einige Krater. Ich meine Armin Löwenstein zu erkennen, doch das nur am Rande.
Dann kommt Fabian Lang und dann bin auch ich gekommen! Ich war mit Fabi ja schon oft unterwegs, habe seine Verletzungen mitbekommen, weiß, wie er auch offboard am Rödeln ist und hatte eher mit einem „Der-Part-ist-ganz-gut“-Part gerechnet. Dieser Part ist aber so richtig gut! Ob er das Lied gewählt hat, weil er da das erste Mal mit seiner Perle Sex hatte? Geschenkt. Das Skaten ist outstanding und beherbergt einige Banger der Extraklasse! Am letzten Rail war ich mal mit Lehnert. Sieht auf Video machbar aus, wenn man dann aber davor steht eher so nicht. Eher so gar nicht. Transfer ist O.K., aber alles andere als geschenkt, aber die lange Seite ist lang. Ich verkneife mir jetzt Wortspiele mit Lang. Checkt Fabi’s Hände nach der Landung, da ist ALLES gesagt! Doppeldaum hoch Großer! Papa ist stolz auf dich.
Nach dem Part kann man eigentlich nur noch verlieren. Es sei denn, man heisst Paul Zenner. So richtig auf dem Schirm hatte ich Paul noch nicht. Mal Photo hier, mal da erwähnt, dies das, aber nach diesem Part hat sich das schlagartig geändert! Spotauswahl, Trickauswahl, Flow, Mucke, Mosh, Tech, Schaible guest appearance, Ginger sighting: Da passt einfach alles! Den Part hat er nach Hause gebracht, hands down! Ein Ender, der seiner würdig ist. Was bleibt? Gute Laune, Bock auf Skaten, gut genutzte knapp 20 Minuten und die Gewissheit, dass sich hierzulande skateboardtechnisch richtig was bewegt. – Ingo Bremmes