Spätestens heute morgen, mitteleuropäischer Zeit, wussten bereits die Meisten in der Skateboard-Welt bescheid. Die News schlugen wieder derartig ein, sodass die Social-Media-Kanäle abermals gefüllt waren; diesmal aber traurigerweise von „R.I.P Jake Phelps“-Post und Kondolenzbekundungen über DEN Mann, der dem Thrasher Magazin ein Gesicht gab. Jake Phelps, Skateboarder und ThrasherMag Editor in Chief. Diese Person stand für ausnahmslos jeden Skateboarder, ob GucciTrapOllieBodyVarial-Skater oder PunkRockFuckOffAndDie und alles dazwischen, als Prototyp des fleischgewordenen Skateboardings. Von dem Einen vergöttert, vom Anderen gehasst. Nicht verweichlicht, das Herz auf der Zunge tragend und einen Scheiß gebend mit einer ganz klaren Attitude, Skateboarding immer an erster Stelle zu sehen – Jake Phelps hatte sicherlich den Respekt von jedem im Skate-Kosmos. Wenn der Phelper was sagt, hört man zu. Ein wandelndes Geschichtsbuch, welches man ganz genau fragen konnte, wer, wann, wo diesen oder jenen Trick zuerst gestanden hat – Jake hatte die Antwort und wenn nicht, dann hatte er trotzdem was zu sagen.
Gestern, am 14.3.2019, ist Jake Phelps von uns gegangen. Leider hatte ich nur einmal kurz die Möglichekeit mit Jake zu sprechen, das war vor ca. 15 Jahren auf dem Mystic Cup in Prag. Ich wusste ganz genau wer er ist. The Man of Thrasher! Direkt hatte er mir auch schon die schwarz-roten Thrasher-Pentagram-Sticker in die Hand gedrückt – das werde ich wohl nicht wieder vergessen. Genau so wenig wie diesen extraordinäre Charakter des Skateboardings. Wer, wenn nicht Jake, konnte – straight up – eine klare Ansage in die Öffentlichkeit tragen, ohne dass er wie ein Hampelmann da stand – im Gegenteil, jeder hörte ihm zu bzw. hörte sich zumindest an, was er zu sagen hatte. Genau das zeugt von unglaublich großem Respekt in der Skateboarding Community.
Auch dieser Antagonist, wie er ihn oft mimte, wird defintiv fehlen! Es braucht jemanden in einer solch hohen Position, der auch mal „Fick Dich, Justin Bieber, kauf keine Thrasher-Hoodies“ sagen kann. Klar, klingt zunächst zynisch, weil „dont bite the hand that feeds you“, aber genau anhand dieser Attitude sieht man, worum es Jake am Ende des Tages immer ging und zwar
100% Skateboarding – nothing else!
Jake Phelps 25.9.1962 – 14.3.2019
Shred in Peace, Phelper!