Es regnete ziemlich heftig, als sich Patrick Zentgraf, Matze Wieschermann, Andy Newchurch und meine Wenigkeit in Wiesbaden in den Urban Vito, beziehungsweise den Chevy, setzten. Unser Ziel hieß Köln, wo am Abend eine bunt zusammengewürfelte Truppe diverser Firmen der DWINDLE Distribution eintreffen sollte.
Für die nächsten sechs Tage sass ich am Steuer des Vito, während Newchurch den Chevy lenken sollte. Wir hatten eigentlich den Plan, mit den beiden deutschen Teamfahrern Matze (Blind) und Patrick (Cliche´) noch ein wenig Streetskaten zu gehen, aber das Wetter machte uns auch 150 Kilometer weiter nördlich einen Strich durch die Rechnung. So trafen wir uns mit Marcel Weber, chillten ein wenig und schlugen die Zeit bis um neun Uhr abends im Ibis Hotel tot.
Fast chillten wir ZU lange, erreichten aber absolut zeitgleich wie die Jungs, die mit dem Zug aus Brüssel kamen, den Bahnhof. Ich kannte bis auf TJ Rogers Alle von vorherigen Trips, und so war es ein sehr herzliches „Hallo“, was einem direkt mal wieder das angenehme Gefühl gab, mit ein paar Homies unterwegs zu sein. Da die Jungs den ganzen Tag unterwegs und nicht mehr hungrig waren, beliessen wir es an diesem Abend bei weiterem Chillen im Hotel.
Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster blickte, war es noch naß, regnete aber zum Glück nicht mehr. Der Himmel sah zwar echt nicht gerade vielversprechend aus, aber laut Wettervorhersage sollte es trocken bleiben. Wäre da nur nicht die altbekannte „North-Wolke“…!
Der Tages-Plan sah zunächst eine Autogrammsession im Made-In Skateshop vor, aber ich fuhr die Jungs am Mittag einfach erstmal zum Lentpark. Skateboardtouren sind, gerade für mich als Photograph, stets eine kleine Herausforderung, was den optimalen und „dennoch für alle zufriedenstellenden“ Zeitablauf angeht. Also erst Skaten (dann sind an diesem Demotag auch schonmal alle aufs Board gestiegen), dann Autogrammstunde mit Pizza im Shop und dann die Demo – und wenn alles optimal läuft DANN noch Streetskaten gehen. Ihr seht, das kann schon ziemlich anstrengend sein, wenn man es denn wirklich wissen und das Maximale herausholen will!
Teil Eins klappte optimal, besonders, als Tommy nach wirklich vielen „beinahe Versuchen“ einen Fs Flip fakie Nosemanual über den Hydranten am Lentpark sauber ohne aufzusetzen schaffte. Die Autogrammstunde im Made-In Skateshop war auch gut besucht und es gab genügend Pizza für alle – Danke nochmals an dieser Stelle an Marcel und seine Jungs!
Auch die Demo an der North Brigade war sehr gut besucht, und DJ Ortsiefer ist sicher ein Stein vom Herzen gefallen, daß die „North-Wolke“ an diesem Tag ausnahmsweise den Platz verschonte. Tommy Sandoval schockte die Zuschauer schon nach wenigen Minuten mit einem Fs Flip von „ganz oben“, bevor er und Ryan Decenzo das Rail und die Stufen auseinander nahmen. DJ war begeistert von der Professionalität, mit der die Jungs den Park auseinander nahmen und sah sich bestätigt, die gute alte Holz-Miniramp stehen gelassen zu haben – in der sich nun Chris Haslam austobte. Die Demo ging etwa zwei Stunden, und als Alle eigentlich schon ausgepowert waren, bestiegen wir wieder die beiden Fahrzeuge und… gingen Streetskaten.
Ja, richtig, der Plan ging auf. Auch wenn der erste Spot, das große Rail an der Rheinuferstraße, den Jungs weniger zusagte, sank die Motivation nicht! Ich karrte sie zu einem neuen Rail in Deutz, wo dann wiederum die Augen von Tommy und Ryan größer wurden, da es in allen Belangen perfekt ist. Dummerweise ist es neben einem Hotel gelegen, und es gab sofort den totalen Stress mit dem Portier. Ich konnte zwar keine Blitze mehr aufbauen, aber Decenzo, Pro der er ist, machte schnell einen Fs Lipslide und einen Fs 5-0 Grind. Dann beeilten wir uns zu verschwinden, bevor die Polizei kam, was aber im Nachhinein egal war, da man unsere Kennzeichen notiert hatte und eine Woche später auch schon eine Anzeigen wegen Sachbeschädigung ins Haus flatterte. Sollen sie mal versuchen DAS nachzuweisen…! Danach ging es nochmals ins Uni-Viertel an die ASTA Ledge, wo Ryan noch mal schnell einen sw 180 5-0 Grind machte – BÄM! Jetzt hatten wir uns den Feierabend wirklich verdient.
Es ging dann noch auf die Zülpicher Straße zum Italiener, dann wiederum ins Hotel und ins Bett. Schliesslich sollte es am nächsten Tag ins 550 Kilometer entfernte Ravensburg gehen. Doch einen GANZ so reinen „Fahrtag“ ohne Skateboarding konnte ich natürlich nicht zulassen. Wie es weiter ging, könnt Ihr morgen lesen!
Photos&Text: T. Gentsch