Zum mittlerweile x-ten Male, ich kann mich mit diesen römischen Zahlen auch nach meinem Abi mit Latein immer noch nicht anfreunden, fand in der deutschen Hauptstadt die Bright statt.
Bright – das stand vor vielen vielen Jahren, damals noch in Frankfurt am Main, noch wörtlich für die englische Übersetzung. Bright war das damals Alles, in der Tat, Stände haben geschienen, das Publikum war stets begeistert von den kleinen aber feinen Marken und jedes noch so kleine Label fand seinen Platz. Von Yama über Muckefuck bis Radio – alle waren sie stets in der Main Metropole .
Wir spulen vor in das Jahr 2016. Nach einigen echt noch guten Jahren im alten Stasi Hauptquartier in Hohenschönhausen, wo man in der Tat (fast) das Gefühl hatte, noch in Frankfurt zu sein, es geile Skateevents gab und das Wetter irgendwie auch immer mitspielte, ging es via alte Münze (gähn) in die mittlerweile etablierte „Arena“, wo die Messe scheinbar ihren bis dato finalen Platz gefunden zu haben scheint. Nette Location, allerdings ohne nahe „Bright-bezogene“ Skatemöglichkeiten (Streetspots werden hier nicht mitgezählt), und vor allem ohne das wichtigste – Kunden. So schien es mir zumindest.
Eine Messe, das ist der Sinn der ganzen Sache, soll potentielle Kunden, die Vorordern schreiben, anlocken und zum Kauf von Dingen bewegen, die in der nächsten Saison angesagt sind. Nun mag man darüber streiten wollen, wer wie bestimmt, was in einem halben Jahr „in“ ist, aber es ist leider eine Tatsache, das dies auf der diesjährigen Sommerbright kaum der Fall zu sein schien.
Doch, und das sollte hier nie vergessen werden, wir sind, jedenfalls die Meisten, immer noch Skateboarder. Typen die auf die Bright kommen, um dort alte Bekannte zu treffen, mit ihnen zu Skaten und/oder zu saufen und vor allem eine gute Zeit zu haben. Das begann schon am Montag Abend mit der Eröffnung des neusten DIY Projekts an der Warschauer Straße, namentlich dem Dog-Shit Spot – Good Work Mr. Kliewer!
Weiter ging es mit dem von Volcom ausgerufenen Contest, an dem an drei von Volcom „ausgelosten“ Spots je ein Trick von einem Fahrer gemacht werden sollte. Das waren die „Titte“ im Friedrichshain Park, die Stufen an der Siegessäule und die Low-to-High Ledge an der Nationalgalerie. Hier gewann letztenendes Eniz Fazliov vor Andi Welther, wobei es da sehr eng gewesen sein muss.
Im letzten Sommer zum ersten Mal ausgerufen ward auch die „Shitfootmongoland“ aka. SFML-Messe im Areal an der Warschauer um den Shelter, wo eine Mini-Ramp aufgebaut, ein kleiner Best Trick Contest abgehalten und einige Videopremieren durchgeführt wurden. Hier wurden vielleicht nicht mehr Geschäfte als auf der Bright abgewickelt, aber HIER fanden die wahrhaft wichtigen Gespräche der „Industrie“ statt.
Ist ja auch logisch, an einer Bierbank neben einer Mini-Ramp bei massenweise Bier verhandelt es sich eben einfach am entspanntesten. Schliesslich sind wir, oder die, auf die es eben ankommt, immer noch Skater, eben die Typen, von und für die diese Messe ursprünglich mal gedacht war und im tiefen Herzen sicher auch immer noch ist!
In diesem Sinne, Prost!
Text: A. Geber
Fotos: F. Reichenbach / A.Geber