Vor genau einem Monat erreichten uns sehr schlechte Nachrichten aus Berlin. Es hieß, dass der Bänke-Spot an der Warschauer Straße dem Boden gleich gemacht werden soll, was sich durch etliche Foto-Posts auf diversen Online-Plattformen auch zu bewahrheiten schien. Ich konnte es selbst kaum fassen, weshalb dieser international bekannte Spot, ein Treffpunkt für die lokale Skateboard-Szene, verschwinden soll. Der Ärger war groß, vor allem bei den Locals, die diesen Spot als Anlaufstelle und „zweites Wohnzimmer“ betrachten. Genügend Grund des Ärgers war die aprupte Räumung der Bänke, ohne jegliche Vorlaufszeit, Kommunikation und Argumentation seitens des Ordnungsamtes bzw. den politischen Verantwortlichen – da ist ein gewisser Unmut nur zu verstehen!
Die Tage darauf folgten logischerweise von selbst-initiiertem Aktionismus und u.A. einer erstellter Petition „Für den Erhalt der Warschauer Bänke als Skateboerd Platz“ – man will sich dieses Handeln ja nicht gefallen lassen und genügend Gegenwind erzeugen, dass die Verantwortlichen eventuell einlenken. Gesagt, getan. Die Petition von Max Ritter wurde veröffentlicht, es gingen etliche E-Mails, Anrufe etc. bei den Verantwortlichen ein, insbesondere bei der Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, und nur so entstand ein Dialog zwischen den Beteiligten, den man sich von Anfang an gewünscht hatte um etwaige Probleme an den Warschauer Bänken – gemeinsam – zu klären. Nach verschiedensten Informationen und unglaubwürdigen Gründen, die im Netz kursierten, weshalb die Bänke verschwinden müssen, erreichten uns, einige Tage später unerhofft eine gute Nachricht – die Bänke haben ihren Platz an der Warschauer Straße wieder eingefunden!
Die vorausgegangene Aktion brachte nun einen Stein ins Rollen, auf der Basis der erfolgreich vorangegangenen Petition, weshalb Max Ritter, Denny Pham und Jan Kliewer gleich eine weitere Petition starteten. Diese beschäftigt sich mit dem grundlegenden Problem der zeitgemäßen Skateparks in Berlin. Klar, man kann natürlich sagen, dass Berlin einige Skateparks hat, keine Frage, aber diese sind z.T. selbst finanziert, veraltet oder schlciht und einfach nicht mehr skatebar. Man kann für den Laien auch so argumentieren: Klar gibt es Autobahnen auf denen man fahren kann, aber wie oft steht man im Stau wegen Fahrbahninstandhaltung und dem Ausbau einer neuen Fahrbahn?! Man kennt ja auch die verschiedensten Autobahnen in Deutschland, mit verschiedenstem Belag; der eine ist super, weil er neue Bau-Technik beinhaltet, der andere veraltet mit nem Arsch voll Bodenwellen. Ich hoffe, man sieht die Parallelen.
Gerade weil Berlin eine riesen Skate-Szene beherbergt und sie die „to-go“- Stadt, auch für Skate-Touristen aus aller Welt ist, sollte dieses Stadtbild erhalten, wenn nicht sogar weit ausgebaut werden – dafür sprechen etliche sozio-kulturelle, touristische, finanzielle Gründe etc., welche für die Stadt Berlin nur von Vorteil sein können!
Wie Ihr schon mittlerweile gesehen habt, bringt es einiges, wenn man im politischen Rahmen ein wenig partizipiert, sei es nur durch eine Online-Petition, ein Klick, mehr nicht – ihr müsst nicht mal irgendwo hingehen!
Also, tut den Jungs aus Berlin den Gefallen und unterschreibt, a.k.a. klickt auf, die Petition, weil Berlin braucht einen modernen, zentralen Skatepark!
(Reclaim the streets anyway)
F. Reichenbach